Die Woche beginnt für Tesla-Anleger mit einem Schock: Die Aktie des US-Elektroautobauers verliert am Montag, den 7. Juli 2025, über 7 % an Wert. Der Grund ist nicht etwa ein technisches Problem oder eine operative Schwäche – sondern ein politischer Vorstoß von CEO Elon Musk. Dieser kündigte am Wochenende überraschend an, eine eigene Partei in den USA gründen zu wollen.
Die Reaktion an der Börse ist eindeutig – und zeigt einmal mehr, wie eng der Börsenkurs von Tesla mit der Person Elon Musk verknüpft ist. Doch was bedeutet dieser Schritt konkret für das Unternehmen und seine Anleger?
7 % Minus nach Wochenend-Ankündigung
Bereits kurz nach Börseneröffnung an der Nasdaq notierte die Tesla-Aktie deutlich im Minus. Im Tagesverlauf weitete sich der Kursrückgang auf über 7 % aus – einer der größten Tagesverluste des Jahres. Damit durchbricht Tesla wichtige technische Unterstützungen, was zusätzlich zu automatisierten Verkäufen durch Algorithmen führen könnte.
Zwar gab es keine schlechten Quartalszahlen oder operative Rückschläge – doch die Ankündigung Musks, eine eigene Partei ins Leben zu rufen, sorgt für Unruhe unter Investoren.
Elon Musk will eigene Partei gründen
In einem auf X (ehemals Twitter) veröffentlichten Beitrag erklärte Musk, dass er „die politische Mitte neu definieren“ und mit einer neuen Partei in die US-Politik eingreifen wolle. Konkrete Inhalte nannte er noch nicht – wohl aber den Namen: Die neue Bewegung soll „Redwood Movement“ heißen.
Laut Musk wolle er „gegen politische Inkompetenz, Vetternwirtschaft und Lobbyismus“ vorgehen. Beobachter vermuten, dass Musk sich für die Präsidentschaftswahl 2028 in Stellung bringen möchte.
Anleger sorgen sich um Fokus und Unternehmensführung
Die Reaktion der Börse kommt nicht überraschend. Schon in der Vergangenheit wurde Musk häufig für seine zahlreichen Nebenschauplätze kritisiert – darunter SpaceX, Neuralink, X (Twitter), The Boring Company oder zuletzt xAI. Nun kommt ein weiteres, hochpolitisches Projekt hinzu – mit potenziell tiefgreifenden Konsequenzen.
Anleger stellen sich berechtigterweise die Frage: Wie viel Aufmerksamkeit kann Musk noch Tesla widmen, wenn er sich nun auch parteipolitisch engagiert?
Auch Corporate-Governance-Experten schlagen Alarm. Bereits in der Vergangenheit wurde Musks Doppelfunktion als CEO mehrerer Unternehmen kritisch hinterfragt. Nun droht eine noch stärkere Zersplitterung seiner Führungsenergie – zum Nachteil von Tesla.
Analysten Meinung: Kaufen, halten oder verkaufen?
Die Analystenmeinungen gehen auseinander. Einige sehen den Kursrückgang als übertrieben an – schließlich bleibe Tesla operativ stark und wachse in China sowie Nordamerika weiter solide. Die Margen in der Produktion seien trotz Preiskämpfen stabil geblieben, und das Softwaregeschäft (FSD, Autobidder) verspreche langfristige Fantasie.
Andere wiederum warnen: Das Vertrauen in eine fokussierte Unternehmensführung ist essenziell – gerade bei einem so charismatischen, aber polarisierenden CEO wie Elon Musk. Sollte Musk tatsächlich mehr Zeit für politische Ambitionen verwenden, könnten Innovationstempo, Strategie und Kommunikation bei Tesla leiden.
Einordnung im historischen Kontext
Es ist nicht das erste Mal, dass Elon Musk mit unkonventionellen Aktionen für Irritation sorgt. Schon 2018 löste sein Tweet „Funding secured“ zur angeblichen Privatisierung Teslas einen Kurseinbruch und eine SEC-Ermittlung aus. Auch der Kauf von Twitter (heute X) führte 2022 zu einem massiven Tesla-Ausverkauf – Investoren fürchteten Ablenkung und Interessenskonflikte.
Die Lehre aus der Vergangenheit: Jede neue „Baustelle“ Musks wird vom Markt zunächst abgestraft. Erst wenn klar ist, dass Tesla operativ nicht darunter leidet, beruhigt sich die Lage meist wieder.
Fazit: Politisches Risiko als neuer Tesla-Faktor?
Mit der Ankündigung einer eigenen Partei schafft Musk ein neues Risikoelement für die Tesla-Aktie – und zwar eines, das schwer zu quantifizieren ist. Für langfristig orientierte Anleger, die an Teslas Technologie, Skalierung und Innovationskraft glauben, bietet der aktuelle Rückschlag eine Einstiegschance.
Kurzfristig jedoch dürfte der politische Vorstoß für Volatilität sorgen – und Anleger müssen sich auf weitere Kursschwankungen einstellen, sollte Musk konkrete Schritte zur Parteigründung einleiten oder gar Wahlambitionen ankündigen.
Was Anleger jetzt tun können:
- Langfristig orientierte Investoren sollten Ruhe bewahren, sofern sie an Teslas Fundamentaldaten glauben. Eine schrittweise Aufstockung in Kursrückgängen könnte sich lohnen.
- Erfahrene Trader und kurzfristig orientierte Anleger sollten auf technische Marken achten und diese entsprechend nutzen. Dieses Event bietet eine Chance!
Wer unsicher ist, nutzt eine Watchlist und beobachtet die weitere Kommunikation von Musk und dem Tesla-Management.