Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall baut seine Position im internationalen Luftfahrtgeschäft deutlich aus. Mit einem Großauftrag im Rahmen des F‑35-Tarnkappenbomber-Programms wird das Unternehmen künftig wichtige Bauteile für eines der modernsten Kampfflugzeuge der Welt liefern. In Weeze am Niederrhein entsteht dafür eine hochmoderne Produktionsstätte mit einem Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro.
Konkret wird Rheinmetall sogenannte Rumpfmittelteile fertigen – rund zwei Tonnen schwere Strukturelemente, die zentrale Komponenten der F‑35 darstellen. Diese Elemente sind mitverantwortlich für die Tarnkappeneigenschaften des Jets, da sie besonders präzise gefertigt und mit speziellen Materialien beschichtet werden müssen. Der Einstieg in dieses hochsensible Segment markiert einen strategischen Meilenstein für den Konzern.
Die neue Fabrik soll bereits im Juli 2025 in Betrieb gehen. Der Serienstart ist für Herbst 2026 vorgesehen. Im Vollbetrieb sollen in Weeze jährlich bis zu 36 Rumpfteile gefertigt werden. Die Produktion erfolgt im Auftrag von Northrop Grumman, einem US-Rüstungsgiganten und wichtigem Partner von Lockheed Martin – dem Hauptauftragnehmer für die F‑35. Der Rahmenvertrag mit Rheinmetall sieht eine Laufzeit von bis zu 20 Jahren und eine Produktionsmenge von bis zu 400 Einheiten vor.
Mit dem Projekt betritt Rheinmetall nicht nur technologisches Neuland, sondern sichert sich auch langfristige und verlässliche Einnahmen aus transatlantischer Zusammenarbeit. Die neue Luftfahrtsparte ergänzt das bisherige Portfolio, das vor allem auf Landfahrzeuge, Munition und Sensorik fokussiert war. Durch die stärkere Diversifizierung positioniert sich das Unternehmen als moderner Hightech-Konzern im Verteidigungsbereich.
Für Anleger bedeutet der Einstieg in das F‑35-Programm zusätzliches Wachstumspotenzial. Die Kombination aus politischer Rückendeckung, internationaler Zusammenarbeit und langfristigen Verträgen sorgt für Planungssicherheit. Gleichzeitig signalisiert der Schritt eine klare strategische Ausrichtung hin zu komplexer Hochtechnologie und internationalem Projektgeschäft.
Fazit: Rheinmetall nutzt den Rückenwind steigender Verteidigungsausgaben und erschließt sich mit dem F‑35-Auftrag einen zukunftsträchtigen Markt. Der Einstieg in die Fertigung für Tarnkappenjets ist nicht nur ein industrieller Fortschritt – er ist auch ein deutliches Zeichen für den Wandel vom klassischen Rüstungsanbieter zum Innovationsführer im Verteidigungssektor.