Die Novartis-Aktie (ISIN: CH0012005267) sorgt im Juli 2025 erneut für Gesprächsstoff: Nach der Vorlage starker Q2-Zahlen hat der Schweizer Pharmakonzern seine Prognose für das laufende Jahr zum zehnten Mal in Folge angehoben. Umsatz und Gewinn wachsen zweistellig, die Pipeline liefert vielversprechende Medikamente, und ein neues Aktienrückkaufprogramm über 10 Milliarden US-Dollar stärkt das Vertrauen der Anleger. Doch wie ist die Aktie aktuell bewertet, und lohnt sich ein Einstieg noch?
Novartis zählt zu den führenden Pharmakonzernen der Welt und ist in über 140 Ländern aktiv. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Basel beschäftigt mehr als 75.000 Mitarbeitende und erzielte 2024 einen Umsatz von über 55 Milliarden USD. Die strategischen Schwerpunkte liegen auf patentgeschützten Arzneimitteln, Biopharmazeutika und innovativen Therapien in der Onkologie, Neurologie, Immunologie und Kardiologie.
In diesem Artikel analysieren wir die aktuelle Entwicklung rund um die Novartis-Aktie, beleuchten Chancen und Risiken und geben eine fundierte Einschätzung zur weiteren Kursentwicklung.
Starke Q2-Zahlen als Impulsgeber
Im zweiten Quartal 2025 konnte Novartis erneut starke Zahlen vorlegen und seine Position als führender Pharmawert untermauern. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 12 % auf knapp 14 Milliarden US-Dollar. Das operative Kernergebnis legte sogar um 20 % auf 5,9 Milliarden USD zu – ein deutliches Zeichen für die hohe Profitabilität des Unternehmens. Analystenerwartungen wurden damit einmal mehr übertroffen.
Besonders beeindruckend ist das Wachstum bei den Blockbustern im Portfolio. Das Brustkrebsmedikament Kisqalisteigerte seinen Umsatz um 64 %, Kesimpta (Multiple Sklerose) legte um 35 % zu, und Entresto, ein Mittel zur Behandlung von Herzinsuffizienz, wuchs um 24 %. Diese starken Verkaufszahlen belegen den erfolgreichen Fokus auf margenstarke Präparate in wachstumsstarken Therapiegebieten.
Auch die operative Marge und der Free Cashflow entwickelten sich positiv. Novartis profitierte dabei von einer verbesserten Kostenstruktur und dem anhaltenden Trend hin zu hochpreisigen Spezialmedikamenten.
Prognose 2025 erneut erhöht
Angesichts der erfreulichen Entwicklung hat Novartis seine Jahresprognose für 2025 erneut nach oben angepasst – bereits zum zehnten Mal in Folge. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen:
- Ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich
- Einen Anstieg des operativen Kerngewinns im niedrigen zweistelligen Bereich
Diese wiederholte Anhebung der Prognose unterstreicht das Vertrauen des Managements in die eigene operative Stärke. Im aktuellen Umfeld, das durch globale Unsicherheiten, Inflation und regulatorische Hürden geprägt ist, ist eine solche Beständigkeit bemerkenswert. Die Erwartung an steigende Margen sowie ein weiteres Wachstum der wichtigsten Kernprodukte geben der Prognose Substanz.
Novartis zeigt damit einmal mehr, dass es nicht nur kurzfristig überzeugt, sondern auch eine langfristig tragfähige Strategie verfolgt.
Rückkaufprogramm & CFO-Wechsel
Neben den Geschäftszahlen sorgten zwei strategische Ankündigungen für Aufmerksamkeit:
Zum einen gab Novartis den Start eines neuen Aktienrückkaufprogramms in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar bekannt. Dieses soll bis 2027 laufen und spiegelt die solide Finanzlage des Unternehmens wider. Rückkäufe dieser Größenordnung reduzieren die Zahl umlaufender Aktien, steigern den Gewinn je Aktie und stärken das Vertrauen der Kapitalmärkte in das Unternehmen.
Zum anderen steht ein Wechsel auf der CFO-Position bevor: Der langjährige Finanzchef Harry Kirsch wird im März 2026 in den Ruhestand gehen. Nachfolger wird Mukul Mehta, der derzeit bereits eine Schlüsselrolle als Leiter für Finanzen & Digitalisierung im Konzern innehat. Die geordnete Nachfolgeregelung wird von Analysten als positives Signal gewertet, da sie Kontinuität auf der finanziellen Führungsebene gewährleistet.
Bewertung & Dividendenprofil der Novartis-Aktie
Die Novartis-Aktie notiert aktuell bei rund 93 CHF. Damit bewegt sie sich leicht unterhalb der 12-Monats-Hochs, was Anlegern bei einem Einstieg eine moderate Bewertung bietet.
Mit einem Forward-KGV von etwa 15–18 liegt Novartis im Branchenvergleich im Mittelfeld und zeigt eine ausgewogene Balance zwischen Wachstum und Substanz. Die Bewertung erscheint insbesondere im Vergleich zu US-Pendants wie Eli Lilly oder Johnson & Johnson attraktiv, da dort vielfach höhere Multiples gezahlt werden.
Die Dividende ist ein weiterer Pluspunkt: Novartis zahlt seit über 25 Jahren zuverlässig aus, mit regelmäßigen Erhöhungen. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei rund 3 %, was in Kombination mit dem Rückkaufprogramm einen erheblichen Kapitalrückfluss an Aktionäre darstellt.
Für konservative Anleger, die auf planbare Erträge und stabile Unternehmenszahlen setzen, zählt Novartis damit zu den verlässlichsten Werten im europäischen Gesundheitssektor.
Chancen für Anleger
- Starke Pipeline: Novartis punktet mit einer umfangreichen Pipeline an Medikamenten in klinischer Entwicklung – insbesondere in der Onkologie (z. B. Kisqali, Pluvicto), Neurologie und Herz-Kreislauf-Therapien. Neue Zulassungen könnten den Umsatz langfristig weiter antreiben.
- Kontinuierliche Prognoseerhöhungen: Die zehnte Anhebung in Folge unterstreicht die operative Stärke. Novartis wächst nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ – mit Fokus auf margenstarke Präparate und Märkte.
- Aktionärsfreundlich: Neben einer attraktiven Dividende läuft bis 2027 ein Aktienrückkaufprogramm über 10 Mrd. USD. Dieser Mix spricht gezielt Value-Investoren an.
- Defensives Investment: In wirtschaftlich volatilen Phasen bleibt der Gesundheitssektor stabil. Novartis bietet hier verlässliche Cashflows, ein starkes Bilanzprofil und globalen Marktzugang – ideal für risikoaverse Anleger.
Risiken im Blick behalten
- Rückgänge bei älteren Medikamenten: Produkte wie Cosentyx, Tasigna oder Zolgensma zeigen bereits Anzeichen eines Umsatzrückgangs. Der Patentschutz läuft aus, was zu Einbußen führen könnte.
- Konkurrenzdruck durch Generika und Biosimilars: Der Wettbewerbsdruck steigt, gerade bei ehemals umsatzstarken Medikamenten. Neue Player aus Indien oder China könnten Marktanteile erobern.
- Abhängigkeit von Blockbustern: Trotz einer starken Pipeline hängen Umsatz und Kursentwicklung oft von wenigen Top-Produkten ab. Fehlschläge oder Verzögerungen bei Zulassungen könnten negativ wirken.
- Regulatorische Risiken: Insbesondere in den USA steigen die Risiken durch politische Eingriffe, mögliche Preisregulierungen und juristische Verfahren.
Trotzdem bleibt das Chance-Risiko-Verhältnis bei Novartis aus Investorensicht insgesamt ausgewogen.
Fazit: Novartis-Aktie kaufen?
Die Novartis-Aktie bietet 2025 eine überzeugende Kombination aus solidem Wachstum, planbarer Ausschüttung und langfristiger Marktstärke. Das Unternehmen hat bewiesen, dass es in einem anspruchsvollen Umfeld nicht nur stabil operieren, sondern auch wachsen kann. Die operative Marge ist hoch, die Prognosen wurden mehrfach angehoben, und die Kapitalrückflüsse an Anleger sind signifikant.
Trotz gewisser Risiken – etwa durch Konkurrenzdruck und regulatorische Unsicherheiten – spricht vieles für eine langfristige Investmentchance. Besonders attraktiv ist die Novartis-Aktie für Anleger, die auf Dividendenstabilität, moderates Wachstum und Defensivqualitäten setzen.
Unsere Einschätzung:
- Für langfristige Anleger: Kaufsignal bei Konsolidierungen
- Für Dividendeninvestoren: Solide Core-Position mit attraktiver Ausschüttung
- Für wachstumsorientierte Investoren: Starker Pharmawert mit Innovationstreibern
FAQ zur Novartis-Aktie
Wie hat sich die Novartis-Aktie 2025 entwickelt? Die Aktie konnte im Jahresverlauf zulegen und notiert aktuell bei rund 93 CHF. Getrieben wurde die Entwicklung durch starke Quartalszahlen und eine erneute Prognoseanhebung.
Zahlt Novartis eine Dividende? Ja. Die Dividendenrendite liegt bei etwa 3 %. Novartis erhöht seit über 25 Jahren jährlich die Ausschüttung und zählt damit zu den zuverlässigsten Dividendenzahlern Europas.
Was bringt das Aktienrückkaufprogramm? Das bis 2027 laufende Programm über 10 Milliarden USD reduziert die Aktienanzahl und erhöht den Gewinn je Aktie. Es ist ein klares Zeichen für Finanzstärke und Aktionärsfreundlichkeit.
Welche Risiken birgt die Novartis-Aktie? Zu den Hauptrisiken zählen Patentverluste bei Blockbustern, zunehmender Wettbewerb durch Generika sowie politische Eingriffe in den Gesundheitsmärkten – insbesondere in den USA.
Lohnt sich der Einstieg aktuell? Für langfristige Anleger mit Fokus auf Stabilität, Dividenden und moderates Wachstum bietet die Novartis-Aktie ein attraktives Chance-Risiko-Profil – besonders bei Rücksetzern unter 90 CHF.