1. Einleitung: Warum monatliche Dividenden so gefragt sind
Monatlich Geld aufs Konto – das klingt für viele Anleger nach einem kleinen Traum. Wer regelmäßig Dividenden kassiert, schafft sich nicht nur ein stabiles Nebeneinkommen, sondern auch ein beruhigendes Gefühl finanzieller Planbarkeit. Im Gegensatz zu unregelmäßigen Kursgewinnen bringen Dividenden echten Cashflow – ideal für Sparer, Frugalisten oder künftige Ruheständler.
Besonders gefragt sind Aktien, die monatlich ausschütten. Doch echte Monatszahler sind rar. Die gute Nachricht: Es gibt etablierte Unternehmen, die genau das liefern – zuverlässig, transparent und mit attraktiven Dividendenrenditen. In diesem Artikel stellen wir dir die besten Titel vor, mit denen du 2025 monatliche Dividenden erzielen kannst.
2. Was sind monatliche Dividenden – und wie realistisch ist das Ziel?
Eine monatliche Dividende ist genau das, was der Name verspricht: Ein Unternehmen zahlt nicht einmal pro Quartal oder Jahr, sondern jeden Monat eine Dividende an seine Aktionäre aus. Das ist keine Selbstverständlichkeit – denn die meisten börsennotierten Konzerne, vor allem in Europa, schütten nur ein- oder zweimal im Jahr aus.
Anders sieht es bei bestimmten Unternehmensformen in Nordamerika aus:
- REITs (Real Estate Investment Trusts) sind gesetzlich verpflichtet, einen Großteil ihrer Gewinne auszuschütten – viele tun das monatlich.
- BDCs (Business Development Companies) finanzieren kleinere Unternehmen und profitieren von regelmäßigen Zins- und Beteiligungserträgen – ebenfalls mit Monatsauszahlungen.
- Einige spezialisierte US-Firmen wie Realty Income oder Main Street Capital haben sich auf monatliche Dividenden fokussiert, um einkommensorientierte Anleger gezielt anzusprechen.
Wichtig: Eine hohe Ausschüttungsfrequenz ist kein Qualitätsmerkmal an sich. Es kommt auf die Stabilität der Dividende, die Bilanzstruktur und das Geschäftsmodell an. Nur wer hier sauber analysiert, kann sich langfristig über monatliche Ausschüttungen freuen – ohne Kursverluste zu fürchten.
3. Strategie: Wie man mit Monatszahlern ein stabiles Dividendenportfolio aufbaut
Der Schlüssel zu monatlicher Dividende liegt nicht allein im Kauf beliebiger Monatszahler. Vielmehr geht es darum, ein ausgewogenes Portfolio aufzubauen, das drei Ziele erfüllt:
- Stetiger Cashflow – mit echten Monatszahlern als Basis
- Diversifikation über Branchen – z. B. Immobilien, Energie, Finanzierung
- Risikokontrolle – durch Vermeidung von Klumpenrisiken und extrem volatilen Titeln
Eine sinnvolle Allokation könnte zum Beispiel so aussehen:
- 40–50 % REITs: solide Immobilienwerte mit stabilem Mietertrag
- 20–30 % BDCs: für hohe Renditen – aber gezielt selektiert
- 20–30 % Infrastruktur / Energie: wie Pembina Pipeline oder Versorger
Wer ein größeres Depot aufbaut, kann auch gezielt auf Dividenden-Recycling setzen: Die monatliche Dividende wird direkt wieder reinvestiert – etwa über einen ETF-Sparplan oder gezielte Nachkäufe. So entsteht ein wachsendes, verzinstes Einkommen über die Jahre – ein echter Zinseszinseffekt.
Tipp: Nutze Dividendenkalender oder Apps wie DivTimer oder DivvyDiary, um die Zahltermine im Blick zu behalten und Überschneidungen oder Lücken zu vermeiden.
4. Diese 8 Aktien zahlen monatlich Dividende – im Profil
Folgenden stellen wir dir die stärksten Monatszahler für 2025 vor. Alle acht Aktien haben sich durch Zuverlässigkeit, stabile Dividendenpolitik und bewährte Geschäftsmodelle ausgezeichnet. Du findest hier nicht nur aktuelle Kennzahlen, sondern auch eine Bewertung des Chancen-Risiko-Profils.
Realty Income (O) – Der Dividendenkönig mit System
Realty Income ist das Aushängeschild der monatlich ausschüttenden Aktien. Der REIT besitzt über 13.000 Immobilien, die vorwiegend an krisenfeste Einzelhandelsketten wie Walgreens, Dollar General oder FedEx vermietet sind.
Das Unternehmen nennt sich selbst „The Monthly Dividend Company“ – zurecht: Die Dividende wird seit über 600 Monaten ohne Unterbrechung gezahlt, jährlich meist leicht erhöht.
- Kurs: 56,62 USD
- Dividendenrendite: 5,64 %
- Marktkapitalisierung: 51 Mrd. USD
- Entwicklung 2025: +10,85 %
- Ausschüttungsquote (FFO): ca. 75 %
Sehr stabile Cashflows, diversifizierter Mietermix, attraktives Langfristinvestment.
STAG Industrial – Wachsender REIT für Lager und Logistik
STAG Industrial konzentriert sich auf Industrieimmobilien in Sekundärmärkten der USA. Dazu zählen Lagerhallen, Light-Industrial-Flächen und Logistikzentren. Die Nachfrage nach diesen Objekten steigt durch E-Commerce, Reshoring und automatisierte Lagerhaltung.
- Kurs: 35,77 USD
- Dividendenrendite: 4,17 %
- Marktkapitalisierung: 6,65 Mrd. USD
- Entwicklung 2025: +11,78 %
- Mieterbindung: 5–7 Jahre
Gutes Wachstumspotenzial, moderne Assets, verlässliche Dividenden seit über 10 Jahren.
LTC Properties – Dividendenriese im Pflegesektor
LTC Properties ist auf Pflege- und Seniorenimmobilien spezialisiert – ein Markt, der langfristig vom demografischen Wandel profitiert. Allerdings kämpft der Sektor mit politischer Regulierung, Personalknappheit und steigenden Kosten. Die Dividende ist stabil, aber das Geschäftsmodell anspruchsvoll.
- Kurs: 34,82 USD
- Dividendenrendite: 6,51 %
- Marktkapitalisierung: 1,61 Mrd. USD
- Entwicklung 2025: –33,49 %
- Historie: Seit über 20 Jahren Ausschüttung, keine Erhöhungen in jüngerer Zeit
Hohe Ausschüttung, aber schwache Kursentwicklung. Nur für erfahrene Anleger geeignet.
Pembina Pipeline – Solide Erträge aus Öl und Gas
Der kanadische Konzern Pembina Pipeline betreibt Pipelines, Gasverarbeitung und Lagerinfrastruktur. Die Einnahmen stammen aus langfristigen Transportverträgen – ähnlich wie bei Vermietung. Trotz moderater Kursentwicklung bleibt der Cashflow stark.
- Kurs: 37,27 USD
- Dividendenrendite: 5,44 %
- Marktkapitalisierung: 21,64 Mrd. USD
- Entwicklung 2025: –3,45 %
- Dividendensteigerung: seit 10+ Jahren regelmäßig
Energie-Infrastruktur mit verlässlicher Dividende. Ideal zur Depotdiversifikation.
Main Street Capital – Erfolgreiche BDC mit Wachstum
Main Street Capital ist eine Business Development Company, die Mittelstandskredite vergibt und sich an nicht börsennotierten Unternehmen beteiligt. Die Einnahmen stammen aus Zinsen, Beteiligungserträgen und Veräußerungsgewinnen.
- Kurs: 64,79 USD
- Dividendenrendite: 6,49 %
- Marktkapitalisierung: 5,73 Mrd. USD
- Entwicklung 2025: +47,15 %
- Sonderdividenden: zusätzlich möglich
Top-Performer mit starker Renditehistorie und regelmäßiger Dividendensteigerung.
Gladstone Investment – Hochrentierlicher Nischenwert
Gladstone Investment agiert ähnlich wie Main Street, ist jedoch kleiner und konservativer aufgestellt. Der Fokus liegt auf Beteiligungen an US-Mittelständlern. Die hohe Rendite geht mit moderatem Kurswachstum einher.
- Kurs: 14,29 USD
- Dividendenrendite: 10,64 %
- Marktkapitalisierung: 520 Mio. USD
- Entwicklung 2025: +7,36 %
- Risiko: höher, aber stabil zahlend
Hohes Einkommen – aber mit begrenztem Wachstum. Für Income-Fokus geeignet.
AGNC Investment – Hochriskanter Hypotheken-REIT
AGNC investiert in US-Hypotheken und refinanziert sich über Kurzfristkredite. Das Zinsumfeld wirkt sich stark auf Margen und Kurse aus. Die Dividende ist spektakulär hoch, aber nicht krisensicher.
- Kurs: 9,25 USD
- Dividendenrendite: 15,57 %
- Marktkapitalisierung: 9,44 Mrd. USD
- Entwicklung 2025: –43,70 %
- Ausschüttung: monatlich, aber schwankend
Nur für sehr erfahrene Anleger. Dividende hoch, Substanz fragil.
EPR Properties – Freizeit-REIT mit Ausschüttungsfokus
EPR Properties besitzt Kinos, Entertainmentzentren, Golfanlagen und Bildungseinrichtungen. Die Pandemie hat das Modell getroffen, aber seit 2022 läuft die Erholung. Die Dividende wurde wieder aufgenommen – monatlich.
- Kurs: 59,10 USD
- Dividendenrendite: 5,89 %
- Marktkapitalisierung: 4,47 Mrd. USD
- Entwicklung 2025: –15,84 %
- Besonderheit: thematische Diversifikation im REIT-Segment
Attraktiver Nischenwert mit solider Dividende – aber zyklisch.
Vergleichstabelle: Monatszahler im Überblick (Stand Juli 2025)
Aktie | Kurs ($) | Div.-Rendite | Entwicklung 2025 | Marktkap. (Mrd. $) | Kategorie | Risikoprofil |
---|---|---|---|---|---|---|
Realty Income | 56,62 | 5,64 % | +10,85 % | 51,0 | REIT | Gering |
STAG Industrial | 35,77 | 4,17 % | +11,78 % | 6,65 | REIT | Mittel |
LTC Properties | 34,82 | 6,51 % | –33,49 % | 1,61 | REIT | Hoch |
Pembina Pipeline | 37,27 | 5,44 % | –3,45 % | 21,64 | Infrastruktur | Mittel |
Main Street Capital | 64,79 | 6,49 % | +47,15 % | 5,73 | BDC | Mittel |
Gladstone Investment | 14,29 | 10,64 % | +7,36 % | 0,52 | BDC | Hoch |
AGNC Investment | 9,25 | 15,57 % | –43,70 % | 9,44 | mREIT | Sehr hoch |
EPR Properties | 59,10 | 5,89 % | –15,84 % | 4,47 | REIT | Mittel |
6. Vorteile von monatlichen Dividendenaktien
Monatliche Dividenden bieten Anlegern zahlreiche Vorteile, insbesondere für jene, die auf regelmäßige Einkünfte angewiesen sind oder einen systematischen Cashflow in ihr Portfolio integrieren wollen:
- Stetiger Einkommensstrom: Anstatt quartalsweise auf Ausschüttungen zu warten, erhalten Anleger zwölfmal im Jahr Dividende – ideal für regelmäßige Ausgaben oder Reinvestitionen.
- Bessere Planbarkeit: Monatliche Ausschüttungen lassen sich besser mit monatlichen Kosten (z. B. Miete, Lebenshaltung) abgleichen.
- Schnelleres Rebalancing: Durch monatlichen Cashflow lassen sich Gewinne früher reinvestieren oder zur Portfolioanpassung nutzen.
- Psychologischer Effekt: Regelmäßige Erträge wirken motivierend und verstärken die langfristige Investitionsbereitschaft.
Diese Vorteile machen Monatszahler besonders attraktiv für Einkommensstrategien, Frühruheständler oder Dividendenwachstums-Investoren.
8. Risiken bei Aktien mit monatlichen Dividenden
So verlockend monatliche Dividenden auch klingen – sie bringen spezifische Risiken mit sich:
Ein zentrales Risiko ist die Nachhaltigkeit der Ausschüttungen. Viele Monatszahler wie REITs oder BDCs zahlen große Teile ihrer Einnahmen aus. Bleiben die Mittel aus – etwa durch Mietausfälle, Kreditausfälle oder zyklische Schwächen – kann es zu Kürzungen kommen.
Branchenspezifische Risiken sind ebenso zu beachten. REITs und BDCs reagieren empfindlich auf Zinsentwicklungen, regulatorische Veränderungen oder Rezessionen. Bei Hypotheken-REITs wie AGNC kann sich das gesamte Geschäftsmodell in einem ungünstigen Zinsumfeld schnell negativ entwickeln.
Ein häufiger Trugschluss ist die Fokussierung auf hohe Renditen. Eine zweistellige Dividendenrendite mag verführerisch sein – doch sie kann auch Ausdruck finanzieller Schieflage sein. Anleger sollten daher besonders auf Kennzahlen wie Ausschüttungsquote, Verschuldung und Cashflow achten.
Steuerliche Aspekte dürfen ebenfalls nicht unterschätzt werden. Monatliche Dividenden können zu häufigen Steuerabzügen führen – insbesondere bei ausländischen Aktien. Eine geschickte Portfolio-Strukturierung hilft, unnötige Belastungen zu vermeiden.
Tipp: Achte auf Qualität statt nur auf Rendite. Langfristig bewährte Zahler mit stabiler Geschäftsbasis bieten mehr Sicherheit. Trotzdem bleibt monatliche Dividende stets attraktiv.
9. Monatszahler-ETFs als Alternative
Wer auf monatliche Ausschüttungen setzen möchte, aber nicht in Einzelaktien investieren will, findet in ETFs mit monatlicher Dividende eine interessante Lösung. Sie bündeln verschiedene Titel und sorgen so für breite Streuung und Risikominderung.
Beispiele beliebter Monatszahler-ETFs:
- Global X SuperDividend ETF (SDIV): global aufgestellter Fonds mit hohen Ausschüttungen
- Invesco S&P 500 High Dividend Low Volatility ETF (SPHD): US-Werte mit hoher Rendite und niedriger Volatilität
- iShares U.S. Preferred Stock ETF (PFF): bevorzugte Aktien mit regelmäßigen Erträgen
- Reality Shares DIVS ETF (DIVY): Fokus auf nachhaltiges Dividendenwachstum
Diese Fonds bieten planbare Einkünfte, Diversifikation und geringe Kosten – ideal für Anleger, die nicht selbst selektieren wollen, aber dennoch monatliche Erträge erzielen möchten.
Vor dem Einstieg solltest du jedoch stets prüfen:
- Welche Titel sind enthalten?
- Wie hoch ist die Gesamtkostenquote (TER)?
- Wie verlässlich war die Ausschüttungshistorie?
So stellst du sicher, dass dein Investment langfristig solide aufgestellt ist.
Fazit: Monatliche Dividenden – eine wertvolle Ergänzung für dein Depot
Aktien mit monatlicher Dividende können ein echter Gamechanger für einkommensorientierte Anleger sein. Sie bieten regelmäßige Ausschüttungen, erleichtern das Rebalancing und sorgen für stetige Cashflows – vor allem im Ruhestand oder bei passivem Vermögensaufbau.
Doch: Nicht jede Monatszahler-Aktie ist automatisch ein Kauf. Besonders Werte mit extrem hohen Dividendenrenditen – wie AGNC oder Gladstone – bergen auch ein höheres Risiko. Auf der anderen Seite stehen bewährte Titel wie Realty Income, Pembina oder Main Street Capital, die Stabilität und Substanz vereinen.
Unser Tipp: Achte auf eine ausgewogene Mischung, beobachte die Kursentwicklung und hinterfrage die Nachhaltigkeit der Ausschüttungen. Wer sich gezielt mit monatlichen Dividendenaktien beschäftigt, kann über Jahre hinweg von stabilen Erträgen profitieren.
FAQ – Häufige Fragen zu Monatszahlern
Was bringt eine monatliche Dividende gegenüber einer quartalsweisen?
Monatliche Ausschüttungen sorgen für konstantere Einnahmen und können bei regelmäßigen Ausgaben oder Reinvestitionen Vorteile bieten. Der Zinseszinseffekt kann durch häufigere Wiederanlage leicht gesteigert werden.
Wie sicher sind monatliche Dividenden?
Das hängt stark vom Geschäftsmodell ab. REITs mit stabilen Mietverträgen (z. B. Realty Income) oder Infrastrukturwerte (z. B. Pembina) gelten als vergleichsweise sicher. Hochverzinste Titel wie AGNC unterliegen hingegen starken Schwankungen.
Wie viele Monatszahler sollte ich im Depot haben?
Das hängt von deiner Anlagestrategie ab. Eine Beimischung von 2–4 monatlichen Dividendenaktien kann sinnvoll sein, wenn der Fokus auf stetigem Einkommen liegt. Wichtig ist Diversifikation.
Sind alle Monatszahler REITs?
Nein. Neben REITs gibt es auch BDCs (Business Development Companies) wie Main Street oder Gladstone sowie Energieunternehmen wie Pembina.
Was sollte man bei der Auswahl beachten?
Neben Dividendenrendite zählen v. a. Ausschüttungshistorie, Geschäftsmodell, Wachstumsperspektiven und das Risiko. Auch Währungsrisiken (z. B. bei kanadischen Titeln) sollten mitgedacht werden.
Wie werden die Dividenden versteuert?
In Deutschland unterliegen auch monatliche Dividenden der Abgeltungsteuer. Bei ausländischen Aktien kann zusätzlich Quellensteuer anfallen – die genauen Regeln hängen vom Sitz des Unternehmens ab.
Lohnen sich Monatszahler auch für Einsteiger?
Ja – wenn man sich der Chancen und Risiken bewusst ist. Besonders konservative Werte wie Realty Income oder STAG Industrial sind ein guter Einstieg in das Thema.