Warum die Figma-Aktie aktuell im Fokus steht
Die Finanzwelt blickt gespannt auf die Börsenpremiere der Figma-Aktie. Nach Jahren relativer Zurückhaltung bei Tech-IPOs ist mit dem Börsengang von Figma ein neuer Hoffnungsträger an der Wall Street angekommen. Das cloudbasierte Design-Software-Unternehmen hat mit seinem fulminanten Börsendebüt ein beeindruckendes Signal gesetzt – nicht nur für Investoren, sondern auch für andere Tech-Firmen mit IPO-Ambitionen.
In diesem umfassenden Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Figma-Aktie: vom Geschäftsmodell über den IPO bis hin zu Chancen, Risiken und Bewertung. Die zentrale Frage: Ist die Figma-Aktie eine lohnende Firma-Aktie für langfristige Anleger?
Das Unternehmen hinter der Aktie: Figma im Porträt
Figma wurde 2012 gegründet und hat sich auf cloudbasierte Design- und Kollaborationstools spezialisiert. Im Kern ermöglicht Figma Teams, gemeinsam an UI/UX-Designs zu arbeiten, Prototypen zu erstellen und Feedback in Echtzeit zu integrieren. Damit trifft Figma den Nerv der Zeit: Remote-Arbeit, agile Entwicklungsmethoden und die Notwendigkeit, Design und Entwicklung enger zu verzahnen, machen Figma zu einem unverzichtbaren Werkzeug in vielen Tech-Unternehmen.
Anders als klassische Desktop-Lösungen wie Adobe XD oder Sketch setzt Figma konsequent auf eine webbasierte Plattform mit starker Zusammenarbeit. Dieses Alleinstellungsmerkmal hat dazu beigetragen, dass sich Figma innerhalb eines Jahrzehnts als Standardtool in unzähligen Designabteilungen etablieren konnte.
Besonders bemerkenswert ist die Durchdringung bei großen Unternehmen: Laut interner Angaben nutzen mehr als 80 % der Fortune-500-Unternehmen Figma-Lösungen. Neben Designern greifen auch Produktmanager, Entwickler und Stakeholder auf die Plattform zu. Diese Breitenwirkung hat die Grundlage für Figmas rasant steigenden Unternehmenswert gelegt.
Die IPO-Daten: Ein spektakulärer Börsenstart
Der Börsengang von Figma erfolgte Ende Juli 2025. Der Ausgabepreis der Aktie lag bei 33 US-Dollar, doch bereits am ersten Handelstag schoss der Kurs auf über 115 US-Dollar. Das entspricht einer Kurssteigerung von rund 250 % und macht den Figma-IPO zum erfolgreichsten Börsendebüt eines Tech-Unternehmens seit Jahren.
Mit dem IPO nahm das Unternehmen mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar ein, während die Marktkapitalisierung auf rund 60 bis 68 Milliarden US-Dollar anstieg. Damit liegt Figma nun in einer Liga mit etablierten Tech-Schwergewichten – zumindest was die Bewertung betrifft. Doch ist diese Marktkapitalisierung gerechtfertigt? Darauf gehen wir im weiteren Verlauf genauer ein.
Der IPO selbst wurde von renommierten Investmentbanken begleitet und war deutlich überzeichnet. Dies zeigt das hohe Interesse institutioneller Investoren und den Hunger des Marktes nach neuen, innovativen Tech-Aktien.
Geschäftszahlen & Unternehmensentwicklung
Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten von Figma spiegeln ein klassisches High-Growth-Modell wider:
- Der Umsatz im Jahr 2024 lag bei rund 749 Millionen US-Dollar.
- Das jährliche Wachstum betrug 48 % im Vergleich zum Vorjahr.
- Der operative Verlust belief sich auf etwa 732 Millionen US-Dollar.
- Im ersten Quartal 2025 wurde erstmals ein operativer Gewinn ausgewiesen.
Diese Kennzahlen zeigen: Figma ist auf einem schnellen Wachstumspfad, investiert jedoch stark in Personal, Produktentwicklung und Marktdurchdringung. Die Profitabilität ist zwar in Sicht, aber noch nicht nachhaltig.
Bewertung der Figma-Aktie: Zwischen Potenzial und Risiko
Die Figma-Aktie wird aktuell mit einem sehr hohen Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) bewertet. Bei einer Marktkapitalisierung von rund 65 Milliarden US-Dollar und einem Jahresumsatz von 749 Millionen ergibt sich ein KUV von etwa 86. Zum Vergleich: Selbst stark wachsende SaaS-Unternehmen wie Snowflake oder Datadog werden mit deutlich niedrigeren Multiples gehandelt.
Diese hohe Bewertung ist nur zu rechtfertigen, wenn Figma in den kommenden Jahren weiterhin stark wächst, seine Marktposition verteidigt und schnell profitabel wird. Anleger sollten sich daher bewusst sein, dass die Aktie sehr hohe Erwartungen einpreist und entsprechend sensibel auf Enttäuschungen reagieren kann.
Ein weiteres Risiko ergibt sich aus der Lock-up-Periode: Viele frühe Investoren und Mitarbeiter dürfen ihre Anteile erst Monate nach dem Börsengang verkaufen. Sobald diese Phase endet, könnte ein starker Verkaufsdruck auf die Aktie entstehen.
Innovation als Wachstumstreiber: AI, Web, Code
Figma ruht sich nicht auf seinen bisherigen Erfolgen aus. In den Wochen vor dem IPO stellte das Unternehmen eine Reihe neuer Produkte vor, darunter:
- Figma Make: Ein AI-unterstütztes Designtool zur automatisierten Ideenfindung.
- Figma Sites: Ein Website-Builder, der Design, Hosting und Code-Export vereint.
- Figma Buzz: Ein Tool zur kollaborativen Content-Entwicklung für Teams.
Diese Innovationen zeigen, dass Figma sein Produktportfolio ausbaut und sich nicht mehr nur als Designplattform, sondern als umfassendes Kreativ- und Kollaborationstool positioniert. Gerade der Einsatz von KI wird als entscheidender Wettbewerbsvorteil gewertet.
Das Ziel: Den Workflow von Design über Content bis zur Entwicklung in einer Plattform zu vereinen. Gelingt dies, könnte Figma zu einer zentralen SaaS-Plattform der Zukunft avancieren.
Die Firma-Aktie im Marktumfeld: Konkurrenz und Trends
Figma agiert in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Hauptkonkurrenten sind:
- Adobe: Nach gescheiterter Übernahme fokussiert sich Adobe verstärkt auf seine eigenen Produkte.
- Sketch: Stark im Designbereich, aber ohne Kollaborations-Features wie Figma.
- Canva: Zielt auf den breiten Content-Markt, verfolgt aber eine andere Nutzergruppe.
- Microsoft (mit Loop, Designer): Positioniert sich zunehmend im Design- und Kollaborationsumfeld.
Trotz starker Wettbewerber verfügt Figma über ein treues Nutzerfundament und einen technologischen Vorsprung in der webbasierten Echtzeit-Zusammenarbeit. Auch das starke Entwickler- und Designer-Ökosystem rund um Plugins, Templates und Integrationen ist ein klarer Vorteil.
Trends, die Figma begünstigen:
- Dezentralisierung und Remote-Arbeit
- Zunahme von Cross-Functional-Teams
- Bedarf an schnellen Iterationen und Prototyping
- Integration von KI in Designprozesse
Ausblick & Fazit: Lohnt sich ein Investment in die Figma-Aktie?
Die Figma-Aktie steht exemplarisch für eine neue Generation: softwarebasiert, wachstumsstark, global skalierbar und durch Plattformeffekte begünstigt. Der fulminante Börsenstart beweist das Vertrauen des Marktes – aber auch die hohen Erwartungen.
Langfristig bietet Figma erhebliches Potenzial:
- Starkes Wachstum bei Umsatz und Kundenbindung
- Technologischer Vorsprung in Echtzeit-Kollaboration
- Strategische Expansion in angrenzende Produktbereiche
- Positive Dynamik im SaaS- und Designmarkt
Kurzfristig sollten Anleger jedoch auch Risiken berücksichtigen:
- Hohe Bewertung und damit begrenzter Sicherheitsabstand
- Abhängigkeit vom weiteren Umsatzwachstum
- Möglicher Verkaufsdruck nach Ende der Lock-up-Periode
Wer an die langfristige Relevanz kollaborativer Cloud-Lösungen glaubt und bereit ist, temporäre Schwankungen auszuhalten, findet in der Figma-Aktie eine attraktive Firma-Aktie mit disruptivem Potenzial.
FAQ zur Figma-Aktie
Was macht Figma einzigartig?
Figma kombiniert Design, Prototyping und Zusammenarbeit in einer cloudbasierten Plattform. Echtzeit-Kollaboration ist das zentrale Alleinstellungsmerkmal.
Wie hoch war der Kursanstieg beim IPO?
Die Aktie stieg am ersten Tag von 33 USD auf über 115 USD – ein Plus von rund 250 %.
Ist die Figma-Aktie aktuell überbewertet?
Mit einem KUV von über 80 ist die Aktie sehr ambitioniert bewertet, was hohe Wachstumsraten voraussetzt.
Welche Risiken bestehen?
Verkäufe durch Altaktionäre, Margendruck, hohe Erwartungen, starker Wettbewerb.
Wie sieht die Konkurrenzsituation aus?
Hauptkonkurrenten sind Adobe, Canva, Sketch und Microsoft, aber Figma hat technologische und kulturelle Vorteile.
Disclaimer
Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Investitionen in Aktien sind mit Risiken verbunden. Leser sollten sich vor Investitionen ausführlich informieren oder professionelle Beratung in Anspruch nehmen.