IBM-CEO Arvind Krishna dämpft den Enthusiasmus rund um Künstliche Intelligenz. Nur wer den ROI klar nachweist, vermeidet laut Krishna eine neue Tech-Blase.
Fokus auf Rendite statt Rekorde
Auf der Hausmesse IBM Think 2025 erinnerte Krishna daran, dass bislang lediglich 25 % der Unternehmen die erwarteten Erträge aus ihren KI-Projekten erzielen. Dennoch steigen die Ausgaben weiter rasant. Für den Konzernchef ist das „klassischer Hype-Treibstoff“ – und ein Warnsignal, dass Kapital ineffizient eingesetzt wird, wenn Use-Cases, Datenintegration und Governance fehlen.
Klein, spezialisiert, günstiger
Krishna stellt die milliardenschweren Wetten auf immer größere Foundation-Modelle in Frage: „Es gibt kein Naturgesetz, das KI teuer und riesig sein lässt.“ Sein Gegenentwurf sind schlanke, domänenspezifische Modelle, die auf Unternehmensdaten trainiert werden, weniger Rechenleistung brauchen und damit die Kosten- und Energiekurve glätten. Damit will IBM nicht nur das Risiko einer Blase reduzieren, sondern gleichzeitig die Eintrittsbarrieren für Mittelständler senken.
Signal an Investoren und Märkte
Der CEO sieht in KI zwar das „Produktivitäts-Werkzeug dieses Jahrzehnts“, warnt jedoch vor FOMO-getriebenen Investitionen ohne solide Wertschöpfungskette. Portfoliomanager sollen prüfen, ob Projekte klar messbare Effekte auf Umsatz, Effizienz oder Margen liefern. Bleibt der Nachweis aus, drohe eine Korrektur ähnlich der Dot-com-Zeit – diesmal jedoch mit KI-Labels statt .com-Domains.
Fazit
Krishnas Botschaft ist doppelt: Ja, KI hat enormes Potenzial – aber nur dann, wenn Business Value vor Größenwahn steht. Wer das beherzigt, kann vom Boom profitieren, ohne Opfer einer möglichen KI-Blase zu werden.