ETF-Sparpläne gehören zu den beliebtesten Möglichkeiten, langfristig Vermögen aufzubauen – kostengünstig, breit gestreut und einfach umsetzbar. Doch eine Frage stellen sich viele Anleger früher oder später: Soll ich monatlich oder vierteljährlich in einen ETF-Sparplan investieren?
Beide Varianten haben ihre Vorzüge – aber auch potenzielle Nachteile. In diesem Artikel erfährst du, welche Unterschiede es gibt, wie sie sich auf deine Rendite auswirken und für wen welches Intervall besser geeignet ist.
ETF-Sparplan monatlich oder vierteljährlich – was bedeutet das überhaupt?
Ein ETF-Sparplan funktioniert so: Du legst fest, in welchen ETF du regelmäßig investieren möchtest – z. B. in einen MSCI World ETF – und entscheidest dich für ein Sparintervall und einen Betrag. Der Broker investiert dann automatisch für dich.
- Monatlich bedeutet: z. B. jeden 1. des Monats 100 €
- Vierteljährlich bedeutet: z. B. alle drei Monate 300 €
Unterm Strich wird bei beiden Varianten jährlich die gleiche Summe investiert. Doch wann du wie oft anlegst, kann kleine, aber spürbare Auswirkungen haben – sowohl auf Kosten als auch auf den Anlageeffekt.
Monatlicher ETF-Sparplan: Vorteile und Nachteile
Ein monatlicher Sparplan ist der Standard. Fast alle ETF-Einsteiger entscheiden sich zunächst für diese Variante – und das aus gutem Grund:
Vorteile:
- Starker Cost-Average-Effekt: Du kaufst jeden Monat Anteile – mal günstig, mal teurer. Auf lange Sicht glättest du so Kursschwankungen.
- Automatisierung & Disziplin: Monatliche Abbuchung bedeutet auch regelmäßiges Sparen – ideal, um „dranzubleiben“.
- Kleine Beträge möglich: Schon ab 25 oder 50 € im Monat geht’s bei vielen Brokern los.
- Geringeres Timing-Risiko: Weil du häufiger investierst, sinkt die Wahrscheinlichkeit, ausgerechnet am Hochpunkt einzusteigen.
Nachteile:
- Eventuell höhere Kosten bei Brokern, die pro Ausführung Gebühren verlangen (z. B. 1 € pro Kauf): 12 Ausführungen pro Jahr = 12 €.
- Mehr Transaktionen bedeuten manchmal auch mehr Buchungen auf dem Konto – für manche störend.
Tipp: Viele Neobroker wie Scalable Capital oder Trade Republic bieten kostenlose ETF-Sparpläne – dort spielt das Intervall kostenmäßig keine Rolle.
Vierteljährlicher ETF-Sparplan: Wann lohnt sich das?
Weniger verbreitet, aber dennoch möglich: vierteljährlich investieren, also z. B. im Januar, April, Juli und Oktober je 300 €. Auch hier ergeben sich gewisse Vor- und Nachteile:
Vorteile:
- Weniger Ausführungen = weniger Gebühren bei Brokern mit Orderkosten.
- Größere Einzelbeträge können (bei manchen ETFs) eine bessere Kursstellung ermöglichen, da mehr Anteile auf einmal gekauft werden.
- Besser für unregelmäßiges Einkommen – z. B. bei Selbstständigen.
Nachteile:
- Schwächerer Cost-Average-Effekt, da du seltener investierst.
- Größere Einmalbeträge nötig, was manche vom regelmäßigen Sparen abhalten kann.
- Timing-Risiko höher: Trifft dein Investment zufällig auf ein Kurshoch, kann das Auswirkungen auf die Rendite haben.
ETF-Sparplan monatlich oder vierteljährlich – was sagt der Zinseszinseffekt?
Viele Anleger fragen sich: Macht das Intervall langfristig wirklich einen Unterschied? Die Antwort: Ein bisschen – aber nicht dramatisch.
Beispiel:
- Du investierst 100 €/Monat über 10 Jahre bei 7 % Rendite p.a. → ca. 17.400 € Endwert
- Du investierst 300 €/Quartal (also auch 1200 €/Jahr) → ca. 17.250 € Endwert
Unterschied: etwa 150 € – bei gleichen Annahmen. Der monatliche Zinseszinseffekt wirkt sich langfristig leicht positiver aus – aber entscheidend ist er nicht. Die regelmäßige Investition zählt mehr als das exakte Intervall.
Welche Variante passt zu wem? Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene
Die Frage „ETF-Sparplan monatlich oder vierteljährlich?“ lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt von deiner Lebenssituation, deinem Einkommen und deiner Persönlichkeit ab:
Für Einsteiger:
- Monatlich ist meist besser, weil es einfacher zu automatisieren ist.
- Gerade für Berufseinsteiger mit regelmäßigem Gehalt ist ein monatlicher Sparplan ideal, um Disziplin aufzubauen.
Für Fortgeschrittene:
- Wer bereits ein größeres Depot hat und Gebühren optimieren will, kann vierteljährlich investieren – besonders, wenn der Broker Orderkosten verlangt.
- Bei unregelmäßigem Einkommen (z. B. Freelancer) kann eine vierteljährliche Abbuchung flexibler sein.
Generell gilt:
Wenn dein Broker kostenfreie Sparpläne anbietet, solltest du in den meisten Fällen monatlich investieren. Es erhöht die Regelmäßigkeit und den Cost-Average-Effekt – ganz ohne Mehrkosten.
Fazit: ETF-Sparplan monatlich oder vierteljährlich – die Hauptsache ist, du bleibst dran
Am Ende ist nicht entscheidend, ob du monatlich oder vierteljährlich sparst – sondern dass du überhaupt regelmäßig investierst. Ein ETF-Sparplan lebt von Kontinuität, Disziplin und einem langen Atem.
Wenn du dich zwischen monatlich und vierteljährlich nicht entscheiden kannst, fang einfach mit monatlich an – das ist für die meisten die bequemste und effizienteste Lösung. Du kannst das Intervall später immer noch ändern, wenn sich deine Lebensumstände oder Vorlieben ändern.
Nächste Schritte für dich:
- Vergleiche Broker: Wer bietet kostenlose ETF-Sparpläne?
- Starte mit einem kleinen monatlichen Betrag – z. B. 50 €
- Wähle einen breit gestreuten ETF (z. B. MSCI World)
- Und dann: einfach laufen lassen.