Dividenden gehören zu den wichtigsten Erträgen für Aktionäre. Sie sind die direkte Ausschüttung eines Teils des Gewinns eines Unternehmens an seine Anteilseigner. Für viele Anleger sind Dividenden ein entscheidendes Kriterium bei der Aktienauswahl – gerade langfristig können sie erheblich zum Gesamterfolg beitragen.
In diesem Artikel erfährst du: Was Dividenden sind, wie sie funktionieren, welche Arten es gibt, wie die Ausschüttung abläuft, welche Vor- und Nachteile bestehen und warum die Dividendenstrategie so beliebt ist.
Was sind Dividenden?
Eine Dividende ist die Gewinnausschüttung eines Unternehmens an seine Aktionäre.
- Sie wird in der Regel einmal jährlich gezahlt (in Deutschland meist nach der Hauptversammlung).
- In anderen Ländern wie den USA sind auch vierteljährliche Zahlungen üblich.
- Die Höhe der Dividende wird von der Hauptversammlung beschlossen, basierend auf dem Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats.
👉 Wichtig: Unternehmen sind nicht verpflichtet, Dividenden zu zahlen. Manche reinvestieren lieber alle Gewinne ins Wachstum.
Wie funktioniert die Dividendenauszahlung?
Der Prozess läuft in mehreren Schritten ab:
- Beschluss
- Vorstand und Aufsichtsrat schlagen die Dividende vor.
- Die Hauptversammlung beschließt die endgültige Höhe.
- Stichtag (Record Date)
- Aktionäre, die am Stichtag im Aktienregister stehen, sind dividendenberechtigt.
- Ex-Dividende-Tag
- Am ersten Handelstag nach der Hauptversammlung wird die Aktie ohne Dividendenanspruch gehandelt.
- Der Kurs sinkt an diesem Tag meist ungefähr in Höhe der Dividende.
- Auszahlung
- Die Bank überweist die Dividende automatisch aufs Verrechnungskonto des Aktionärs.
Arten von Dividenden
Es gibt verschiedene Formen von Dividenden:
- Bardividende – klassische Auszahlung in Geld (Standard).
- Aktiendividende – Auszahlung in Form neuer Aktien.
- Sachdividende – selten, z. B. Produkte oder Gutscheine des Unternehmens.
- Sonderdividende – einmalige Ausschüttung, wenn hohe Gewinne oder Verkaufserlöse erzielt wurden.
Kennzahlen rund um die Dividende
1. Dividendenrendite
Die Dividendenrendite zeigt das Verhältnis der Dividende zum aktuellen Aktienkurs:Dividendenrendite=Dividende je AktieAktienkurs×100Dividendenrendite=AktienkursDividende je Aktie×100
Beispiel:
- Kurs: 100 €
- Dividende: 5 €
- Dividendenrendite = 5 %
2. Ausschüttungsquote
Die Ausschüttungsquote zeigt, wie viel Prozent des Gewinns als Dividende ausgezahlt werden.
- 30–50 % gelten als nachhaltig.
- Über 80 % kann riskant sein, da wenig Geld für Investitionen bleibt.
Vorteile von Dividenden
- Regelmäßiges Einkommen – ideal für Anleger, die Cashflow suchen.
- Signalwirkung – stabile oder steigende Dividenden zeigen finanzielle Stärke.
- Risikopuffer – auch wenn Kurse schwanken, erhalten Anleger Erträge.
- Wiederanlage-Effekt – reinvestierte Dividenden führen zu Zinseszinseffekten.
Nachteile & Risiken
- Keine Garantie – Unternehmen können Dividenden kürzen oder streichen.
- Kursabschlag – am Ex-Dividende-Tag sinkt der Kurs rechnerisch.
- Hohe Ausschüttung = weniger Wachstum – Unternehmen, die viel auszahlen, investieren weniger in Expansion.
- Steuern – Dividenden unterliegen der Abgeltungssteuer (25 % + Soli/Kirchensteuer).
Beispiele für starke Dividendenzahler
- Allianz – stabile Dividendenpolitik, oft mit attraktiver Rendite.
- Shell – lange Zeit als Dividendenaristokrat bekannt.
- Coca-Cola – über 60 Jahre in Folge steigende Dividenden.
- Microsoft – kombiniert Wachstum mit Dividenden.
Die Dividendenstrategie
Viele Anleger setzen auf die sogenannte Dividendenstrategie:
- Kauf von Aktien mit stabiler oder steigender Dividendenhistorie.
- Fokus auf Unternehmen, die zuverlässig zahlen (sogenannte Dividendenaristokraten).
- Ziel: Passives Einkommen durch regelmäßige Ausschüttungen.
Besonders beliebt sind ETFs auf Dividendenindizes (z. B. „DivDAX“ oder „S&P Dividend Aristocrats“).
Fazit
Dividenden sind ein zentraler Bestandteil der Aktienanlage. Sie bieten Anlegern regelmäßige Einnahmen, können Vertrauen schaffen und sind langfristig ein wichtiger Renditetreiber. Dennoch sollten Investoren nicht nur auf hohe Renditen achten, sondern auch auf die Nachhaltigkeit der Ausschüttungen und die Fundamentaldaten des Unternehmens.
👉 Tipp: Wer langfristig Vermögen aufbauen will, sollte Dividenden konsequent reinvestieren, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren.
Häufige Fragen (FAQ)
Wann bekomme ich eine Dividende?
Wenn du die Aktie am Ex-Dividenden-Tag im Depot hältst, erhältst du die Ausschüttung automatisch.
Sind Dividenden steuerfrei?
Nein. In Deutschland unterliegen sie der Abgeltungssteuer (25 % zzgl. Soli/Kirchensteuer).
Was ist eine Sonderdividende?
Eine einmalige Zusatzzahlung, wenn das Unternehmen außergewöhnlich hohe Gewinne erzielt.
Was ist besser: Dividende oder Kursgewinne?
Beides zusammen macht die Gesamtrendite einer Aktie aus. Langfristig sind Unternehmen mit solider Dividendenpolitik oft stabiler.